Sieben Inseln
13.6.2017 (aktualisiert: 19.11.2022) | 25min Lesedauer

Valle Gran Rey – große Rundwanderung auf kleiner Insel

SchwierigkeitSchwer
InselLa Gomera
Höhenmeter1560m
Distanz21km
Rundwanderung
Trittsicherheit
Das Valle Gran Rey mit seinen bunten Häusern.

Große Rundwanderung um das Valle Gran Rey

Heute stelle ich eine große Rundwanderung durch das Valle Gran Rey auf der kleinen kanarischen Insel La Gomera vor. Das Valle Gran Rey ist das Tal des großen Königs und bietet für Wanderer wahrlich königlichen Wandertouren an. Eine ganz besondere Wanderroute ist eine große Rundtour um das gesamte Tal, in dem du das Valle Gran Rey von jeder Seite und Höhe aus betrachten kannst. Diese Rundwanderung dauert über 8 Stunden und führt dich hoch hinaus auf die Gipfel der Berge. Herrliche Ausblicke weit über das Tal mit fantastischen Ausblicken auf die Nachbarinseln und den Atlantik.
Wanderweg im Valle Gran Rey in Richtung La Matanza
Wanderweg im Valle Gran Rey in Richtung La Matanza
Wer jetzt denkt: „das ist mir viel zu lang und anstrengend“. Tatsächlich kannst auch du auf dieser Rundtour wandern. Denn da es sich um eine Rundtour handelt, kann sie in viele kleine Abschnitte zerlegt werden. Wer also das Valle Gran Rey etwas gemächlicher beim Wandern kennen lernen möchte, der sucht sich einfach aus der großen Rundwanderung für ihn einzelne interessante Streckenabschnitte heraus.

Track der großen Rundwanderung um das Valle Gran Rey
Track der großen Rundwanderung um das Valle Gran Rey

Karte

Allgemeine Informationen zur großen Rundwanderung im Valle Gran Rey

Streckenlänge

21 Kilometer

Wanderzeit

ca. 8 Stunden

Höhenunterschiede

Die Wanderung geht von 1060 Höhenmeter hinunter auf nahezu Meereshöhe und wieder hinauf. Insgesamt sind das 1560 Meter im Auf- und im Abstieg.
Höhenprofil der Wanderung um das Valle Gran Rey
Höhenprofil der Wanderung um das Valle Gran Rey

Startpunkt/Endpunkt

Las Hayas (ca. 1000 Höhenmeter), Restaurant Casa Efigenia (La Montana). In Las Hayas starten/enden mehrere Wanderrouten. Ausführliche Wandertafeln informieren über die einzelnen Wandertouren.

Valle Gran Rey - Ausblick auf die Hochebenen
Valle Gran Rey - Ausblick auf die Hochebenen
Anreise

Pkw: von der Inselmitte oder auch Vallehermoso über die Inselstraße TF-713 (CV-15). Von der Inselmitte Richtung Westen kommend geht von der TF-713 nach links ein Abzweig auf die Ruta de los Roques de la Gomera (CV-18). Nach kurzer Zeit zweigt von dieser rechts die Straße Carretera Arure-Las Hayas ab. Der Straße bis zum Ort Las Hayas folgen. Zu Beginn des Ortes geht die Calle de la Cabecitos rechts ab. An dieser findest du nach kurzer Zeit das Restaurant Efigenia.
Parkplätze: im Ortszentrum und am Restaurant vorhanden
Wanderbeschilderungen im Valle Gran Rey
Wanderbeschilderungen im Valle Gran Rey
Bus: Wer mit dem Bus anreist, kann die Buslinien 1, 4 und 6 benutzen.
1 (Valle Gran Rey-San Sebastian)
4 (Vallehermoso-La Dama)
6 (Valle Gran Rey-Flughafen)
Weitere Informationen findest du auf der Homepage Guaguas Gomera.

Anforderung

Bei dieser Tour handelt es sich um eine lange anstrengende Wanderung (21 Kilometer). Sie ist daher nur für konditionsstarke Wanderer geeignet. Teilweise ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Wem die ganze Tour zu anstrengend ist, der kann sich jedoch ohne weiteres einzelne Streckenabschnitte heraussuchen und diese von einem Ort zum nächsten Ort wandern. Der Wanderweg führt durch mehrere Ortschaften (Las Hayas, Arure, La Calera , El Cercado), so dass es unterwegs mehrfach Gelegenheit zur Einkehr gibt. Dennoch genug Wasser für die Streckenabschnitte dazwischen mitnehmen.
Bananenstauden im Valle Gran Rey
Bananenstauden im Valle Gran Rey

Varianten

Da es sich um eine große Rundwanderung handelt, kann Einstieg- und Endpunkt an jeder Stelle der Tour ein. Und natürlich können auch einzelne Streckenabschnitte einzeln gewandert werden. Für Liebhaber von „Downhillwanderungen“ bietet sich auch eine Halbierung der Strecke an. Startpunkt bleibt Las Hayas und die Wanderung geht entweder über Arure nach La Calera oder über El Cercado nach La Calera. Gleiches gilt für Wanderer, die lieber (vielleicht um die Knie zu schonen) nur aufwärts wandern. Dann bietet sich La Calera als Startpunkt an. Die Wanderung geht dann nach Las Hayas entweder über Arure oder El Cercado.

Valle Gran Rey - Casa Maria - leider seit einigen Jahren geschlossen
Valle Gran Rey - Casa Maria - leider seit einigen Jahren geschlossen
Buslinien an allen Orten der Wanderung

Las Hayas; 1 (Valle Gran Rey-San Sebastian), 4 (Vallehermoso-La Dama),
6 (Valle Gran Rey-Flughafen)
Arure (Buslinien 1 und 6)
Artikelzusammenfassung und große Auswahl an GPS Wander-Tracks

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La Calera (Buslinien 1 und 6)
El Cercado (Buslinien1, 4 und 6)
Erfrischung für den Hund im Barrancobett
Erfrischung für den Hund im Barrancobett

Wandern mit Hund

Da ich selber meinen Vierbeiner immer dabei habe, gebe ich gerne ein paar Hinweise für Wanderer, die auch mit Hund unterwegs sind. Selbstverständlich muss auch der Hund für diese Tour über eine gute Kondition verfügen. Wasser gibt es unterwegs nicht nur in den Orten, sondern auch ab und zu in Bachläufen. Dennoch auch für die langen Streckenabschnitte dazwischen, ausreichend Wasser für den Hund mitnehmen.

Das Valle Gran Rey zieht seit vielen Jahren Menschen an

Kapelle nahe am Strand - Valle Gran Rey
Kapelle nahe am Strand - Valle Gran Rey
Das Valle Gran Rey ist nach dem Guanchenhäuptling Hupalupa benannt. Die Guanchen waren vor der Eroberung durch die Spanier die Ureinwohner der kanarischen Inseln. Damals war die Insel Gomera in vier Bezirke geteilt, wovon eines das Valle Gran Rey war. Heute ist der Verwaltungsort im Valle Gran Rey seit 1930 La Calera. Die am Atlantik gelegene Ansiedlung im Valle Gran Rey besteht neben La Calera mittlerweile aus den Orten Vueltas und La Playa. Aber auch Las Hayas, Arure und Taguluche gehören zum Verwaltungssitz. Informationen gibt es für Einheimische und Touristen im Valle Boten.
Der Valle Bote informiert über Neuigkeiten im Tal
Der Valle Bote informiert über Neuigkeiten im Tal
Das grüne Tal mit seinen bunten kleinen Häusern zog bereits in den 70ger Jahren viele Hippies an. Damals konnten sie dort noch fernab vom Massentourismus ein beschauliches Leben am Strand genießen. Ich selber war zum ersten Mal Ende der 80ger Jahre im Valle Gran Rey. Und auch da gab es noch keine Pauschalreisenden und größeren Hotelanlagen im Valle. Wir reisten mit Rucksack mit der Fähre an. Nach der Ankunft leisteten wir uns zusammen mit anderen Mitreisenden ein Taxi, das uns damals noch auf abenteuerlich schmalen Wegen über die Berge und hinunter in das Valle Gran Rey brachte.

Valle Gran Rey – damals und heute

Casa Maria im Valle Gran Rey - heute geschlossen
Casa Maria im Valle Gran Rey - heute geschlossen
Gewohnt wurde damals in vermieteten Privatunterkünften oder in der zentral gelegenen Pension Maria. Als wir Ende der 80ger Jahre mitten in der Nacht dort ankamen, servierte Maria uns eine große Paella. Gastfreundschaft wird im Valle großgeschrieben. Das Restaurant mit Bar Maria gab es noch bei meinem letzten Aufenthalt 2015. Heute leider seit 2018 nicht mehr. Außer Einheimischen, dauerhaft dort wohnenden Hippies und Rucksackreisenden gab es im Valle Gran Rey nur eine üppig grüne Natur mit großen Bananenplantagen. Tagsüber traf man sich zum Nacktbaden am Strand und abends zum Sundowner am Hauptplatz vor der Pension Maria.
Auch das beliebte Restaurant Casa Maria gibt es heute im Valle Gran Rey nicht mehr
Auch das beliebte Restaurant Casa Maria gibt es heute im Valle Gran Rey nicht mehr
Mittlerweile ist die Zufahrtstraße in das Tal ausgebaut und verbreitert und viele Hotelanlagen und neue Häuser sind entstanden. Auch der Hafen in Vueltas seitdem gebaut und zwischenzeitlich erheblich erweitert. Nun können dort große Schiffe anlegen. Zwischenzeitlich gibt es über 2000 Betten für Touristen im Valle.
Baustellenschilder im Valle Gran Rey
Baustellenschilder im Valle Gran Rey
Überall stehen Bauschilder und der Bauboom scheint noch nicht am Ende. Restaurants, angelegte Straßen, Plätze und Strände. Ein ganz normaler „schöner“ Touristenort. Doch auch wenn die Zeiten als das Valle Gran Rey noch als Geheimtipp unter Backpackern galt, längst vorbei sind. Die üppige Natur im Valle, das milde Klima, die bunten Häuser und die beeindruckenden Wanderrouten machen das Valle Gran Rey bis heute zu einem mehr als beeindruckenden Reiseziel.

Große Rundwanderung von Las Hayas um das Valle Gran Rey

Früher Tourstart in Las Hayas

Der Gebirgsort Las Hayas ist Ausgangs- und Endpunkt der Rundwanderung.
Der Gebirgsort Las Hayas ist Ausgangs- und Endpunkt der Rundwanderung.
Wir starten unsere große Rundwandertour um das Valle Gran Rey im kleinen Ort Las Hayas, der ca. 1000 Höhenmeter hoch liegt. Wer die 21 Kilometer lange Runde gehen möchte, die uns über insgesamt fast 1600 Höhenmetern in das königliche Tal hinunter und auf der anderen Talseite wieder bergauf führen wird, der sollte möglichst frühzeitig aufbrechen. An einem Tag bekommst du auf dieser Tour die schönsten Wanderstrecken des Valle mit atemraubenden Ausblicken und eine beeindruckende Natur zu sehen.

Von Las Hayas nach Arure

Die heutige Wanderung startet in Las Hayas vor dem bekannten Restaurant Casa Efigenia (La Montana) mit dem Wanderweg Nr. 11 in Richtung Arure. Von Las Hayas gehen zwei Wanderwege nach Arure. Du solltest den direkten Weg mit der Beschriftung: „Arure (Por La Quintana) 3,6 km wählen.
Beschilderter Wanderweg von Las Hayas nach Arure
Beschilderter Wanderweg von Las Hayas nach Arure
Das Hinweisschild ist grün weiß und führt dich zu Beginn der Wanderung leicht die Hauptstraße von Las Hayas hinab. Dann geht es rechts abbiegend von der Hauptstraße immer geradeaus über einen Forstweg in Richtung Arure. Auf einer breiten Forstpiste durchwanderst du einen Wald, in dem es am frühen Morgen noch angenehm kühl ist. Dieser breite Forstweg geht nach einiger Zeit ausgeschildert und rechts abbiegend in einen Wanderweg über. Der Wanderweg verjüngt sich zwischenzeitlich zu einem kleinen Pfad, der in schmalen steilen Windungen bergab führt.
Wanderweg bei Arure
Wanderweg bei Arure
Wenn du den Grund des Tales inmitten grüner Wiesen erreicht hast, dauert es nicht mehr lange und du kommst auf einen breiten Weg. Dieser führt dich auf der rechten Seite an einem Stausee vorbei zum oberen Teil des kleinen Gebirgsortes Arure. In Arure verläuft der Wanderweg zunächst entlang der Hauptstraße. Es geht vom Ortsrand zum Zentrum des Ortes Arure (ca. 830 Höhenmeter). Arure ist nach einer guten Stunde Wanderung die erste Station auf der großen Rundwandertour. Dort halten die Buslinien 1 und 6, so dass du hier die Tour beginnen und beenden kannst. Auch kann in Arure in den örtlichen Bars eine erste frühe Rast eingelegt werden.

Arure – Hochebene von La Mérica

Berggrat vor der Hochebene La Mérica
Berggrat vor der Hochebene La Mérica
Von Arure aus geht es zum nächsten Ziel, der Hochebene von La Mérica weiter. Dazu gehst du weiter abwärts an der Hauptstraße entlang. In einer scharfen Linkskurve siehst du den ausgeschilderten Wanderweg, der rechts von der Straße Richtung Mirador del Santo abzweigt. Diese Straße geht nach kurzer Zeit in einen Fahrweg über. Du folgst diesem Weg immer geradeaus weiter (Wanderweg GR 132 rot-weiß markiert). Den Weg zum Mirador lässt du nach kurzer Zeit rechts von dir liegen.
In einem weiten Bogen geht es nahe am Abgrund mit bereits herrlichen Ausblicken auf die umliegenden Höhenzüge auf einem zunächst breiten Fahrweg entlang. Du passierst eine Ziegenfarm. Der Wanderweg wird nach einiger Zeit ein wenig schmaler und führt dich sehr gemächlich nun noch ein wenig weiter bergauf.
Ziegenfarm am Wegesrand hinter Arure
Ziegenfarm am Wegesrand hinter Arure
Schließlich geht der Fahrweg in einen schmalen Pflasterpfad über, der dich einen Hang zum nächsten Bergkamm hinaufführt. Dabei kannst du auf der linken Seite beeindruckende Ausblicke auf die tief unter dir liegenden bunten Häuser im Valle Gran Rey genießen. Nach rechts siehst du den Atlantik und die Küstenregionen mit bizarren Felsabbrüchen. Die fantastischen Ausblicke auf diesem Berggrat haben mich ständig den Kopf von links nach rechts und umgekehrt drehen lassen. Denn vom Berggrat aus eröffnen sich alle paar Meter wieder neue berauschende Ausblicke in alle Himmelsrichtungen.
Ruinenhaus auf der Hochebene La Mérica
Ruinenhaus auf der Hochebene La Mérica
Ungefähr nach einer Stunde Wanderung erreichst du dann von Arure aus das zweite Tagesziel, die Hochebene La Mérica auf 857 Höhenmeter. Jetzt kannst du auch die Nachbarinseln La Palma und El Hierro in der Ferne erblicken. Auf dieser grünen Hochebene, die fast an irisches Weideland erinnert, kannst du ohne jede Anstrengung auf einen Wanderweg gemächlich über die Hochebene weiter wandern. Der Weg über die Hochebene führt dich parallel zur Abbruchkante zum Valle Gran Reys sehr langsam bergab. Dabei gehst du an einem großen Ruinenhaus vorbei.

Hochebene La Mérica – La Calera

Blick auf La Calera und Las Vueltas mit dem Hafen beim Abstieg von der Hochebene La Mérida
Blick auf La Calera und Las Vueltas mit dem Hafen beim Abstieg von der Hochebene La Mérida
Artikelzusammenfassung und große Auswahl an GPS Wander-Tracks

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Auf der Hochebene La Mérica beginnt der dritte Streckenabschnitt, der dich bergab in das Valle Gran Rey in den Ortsteil La Calera führen wird. Auf der Hochebene La Mérica kannst du durch die grüne Weidelandschaft auf einem breiten Pfad langsam Richtung Meer wandern. Der Pfad nähert sich nach und nach der Abbruchkante Richtung Atlantik. Nach ungefähr einer halben Stunde Wanderung auf der Hochebene stehst du dann unmittelbar an der Abbruchkannte und kannst eine hervorragende Aussicht auf die Küste mit den Ortsteilen La Calera und Vueltas genießen. Von hier ist auch ein Abstecher (etwa 10 Minuten) zu den Mérida Felsen (Riscos de la Mérica) möglich. Von den Mérida Felsen bietet sich ein großartiger Blick auf den nördlichen Ortsteil La Playa und den Strand Playa Inglès.
Blick auf La Calera und den Atlantik beim Abstieg
Blick auf La Calera und den Atlantik beim Abstieg
Auf der Hochebene bist du nun bereits wieder von 857 auf etwas über 600 Höhenmeter hinabgestiegen. In den nächsten 1,5 Stunden geht es dann in steilen Serpentinen auf schmalen Felswegen geradewegs durch die Felswand hinunter nach La Calera. Du steigst von über 600 Höhenmetern hinab auf 40 Höhenmeter. Immer wieder eröffnen sich herrliche Ausblicke auf das Valle Gran Rey mit den verschiedenen Ortsteilen und auf die Höhenzüge auf der anderen Talseite. Wenn du die ersten Häuser von La Calera erreichst, gelangst du über eine Straße und einen Treppenweg hinunter auf die Hauptstraße.
Der schwarze Sandstrand von La Calera mit bunten Häusern
Der schwarze Sandstrand von La Calera mit bunten Häusern
Treppenweg bei La Calera im Valle Gran Rey
Treppenweg bei La Calera im Valle Gran Rey
Damit ist der dritte Teil der Wanderung geschafft. Wer an einem Tag die gesamte Rundtour gehen möchte, wird wahrscheinlich nicht die Zeit haben, von hier an dem Tag noch zum Meer zu gehen. Dennoch ist La Playa mit seinen Stränden nicht fern. Wer jedoch die Tour in La Calera beginnt oder nur einen Teilabschnitt laufen mag, für den bietet sich von hier ein kleiner Ausflug zum Meer geradezu an.

La Calera – Degollada del Cerillal

Straßen und Wege im Ortsteil La Calera im Valle Gran Rey
Straßen und Wege im Ortsteil La Calera im Valle Gran Rey
Nun beginnt der vierte Abschnitt der Wanderung, der dich auf den gegenüberliegenden Hängen des Valle Gran Rey wieder auf die Berge hinaufführen wird. Wer gerne bergauf wandert, für den lohnt es auch, hier zu starten. Ausgangspunkt ist dann die Straßenbrücke in La Calera. Du überquerst die Hauptstraße und gehst danach rechts von der Straße auf einem ausgeschilderten Wanderweg talaufwärts in Richtung des Ortsteiles El Guro.
Die kleine Kapelle Ermita de los Reyes bietet sich für eine Wanderpause an.
Die kleine Kapelle Ermita de los Reyes bietet sich für eine Wanderpause an.
Nach 20 Minuten zweigt ein kleiner Pfad unmittelbar an einer Felswand rechts ab. Diesem kleinen Weg folgst du durch das Bergband an der Felswand entlang. Der Pfad führt dich unmittelbar zu einer kleinen Kapelle, der idyllisch gelegenen Ermita de los Reyes. Auch hier auf 150 Höhenmetern bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf das gesamte Tal. Auch eine kleine Rast kannst du jetzt sicher gut gebrauchen, denn der nächste Wanderabschnitt wird richtig anstrengend.
Blick auf das Valle Gran Rey von der unteren Südseite des Hanges beim Aufstieg nach El Cercado.
Blick auf das Valle Gran Rey von der unteren Südseite des Hanges beim Aufstieg nach El Cercado.
Es geht nun in ungefähr 3,5 Stunden nach El Cercado steil bergauf. Das ist tatsächlich der anstrengendste Teil der gesamten Wanderung. Zunächst geht es nach der Ermita de los Reyes noch auf einem breitem Weg Tal einwärts. Nach ungefähr 10 Minuten Wanderung zweigt dann ein rot weiß markierter Wanderweg mit der Nummer GR 132 rechts ab. Dieser Weg führt dich in unzähligen kleinen Serpentinen steil den Hang hinauf. Nach einer guten halben Stunde gabelt er sich noch einmal. Du folgst weiter dem GR 132 rechts den Berg hinauf.
Auf schmalen Pfaden in die Höhe - Wandern im Valle Gran Rey
Auf schmalen Pfaden in die Höhe - Wandern im Valle Gran Rey
Zunächst führt der Weg an einer Barrancorinne entlang und dann geht es ungefähr eine Stunde lang auf felsigen schmalen Wegen immer am Bergrücken entlang aufwärts. Hier ist jetzt deine gute Kondition besonders gefragt. Auf 660 Höhenmetern erreichst du die Kammhöhe, die Degollada del Cerillal. Dort kannst du dich freuen, nun den anstrengendsten Teil der Wanderung definitiv hinter dir zu haben. Für den harten Aufstieg entschädigt dich eine wunderbare Aussicht in alle Himmelsrichtungen.

Degollada del Cerillal – La Matanza

Wanderweg Valle Gran Rey
Wanderweg Valle Gran Rey
Der fünfte Wanderabschnitt führt dich von der Degollada del Cerrial von 660 auf 780 Höhenmeter nach La Matanza. Wie du an den Zahlen siehst, geht es zwar in der nächsten knappen Stunde bis La Matanza weiter bergauf, aber nicht mehr so steil, wie im letzten Streckenabschnitt. Gleich hinter der Degollada del Cerrillal gabelt sich der Weg. Du hältst dich weiter links auf dem rot weiß markierten Hauptweg GR 132. Der Pfad führt dich gemächlich hinunter in den Barranco de Argaga. Bevor es auf der gegenüberliegenden Seite des Barranco wieder bergauf geht, überquerst du den Wasserlauf. Danach steigst du bis zu einem alten und zumeist bedeckten Wasserkanal hinauf, der hier den Weg kreuzt.
Gedeckter Kanalweg - Abzweig zum Abstecher zur Ermita de Nuestra Señora de Guadalupe
Gedeckter Kanalweg - Abzweig zum Abstecher zur Ermita de Nuestra Señora de Guadalupe
In 15 Minuten erreichst du auf einem Abstecher die Ermita de Nuestra Señora de Guadalupe. Für diesen kleinen Umweg läufst du einfach rechts auf dem Wasserkanal entlang. Wer Zeit hat, muss für diesen Abstecher also ungefähr 30 Minuten einplanen. Um den Rundweg weiter zu gehen, musst du dich allerdings links auf dem ausgeschilderten Kanalweg halten (Nr 15). Der Kanalweg läuft teils auf und teilweise neben dem Kanal über dem Barranco de Argaga. Dabei geht es ständig leicht bergauf.
Wanderweg über dem Barranco von Argaga
Wanderweg über dem Barranco von Argaga
Die Landschaft ist grün und bietet dir immer wieder beeindruckende Ausblicke. Schließlich am oberen Ende des Barrancos querst du das Bachbett. Hier auf den Steinen im Bachbett oder ein bisschen weiter oberhalb auf der kleinen Hochfläche von La Matanza (780 Höhenmeter) bietet sich wunderbar eine Rast an.  Der Kanalweg endet an einer kleinen Wassermauer. Von der Höhe kannst du nun aus der anderen Richtung einen grandiosen Ausblick auf das Valle Gran Rey genießen.
Wanderweg im Valle Gran Rey in Richtung La Matanza
Wanderweg im Valle Gran Rey in Richtung La Matanza

La Matanza – El Cercado

Wanderweg von der Degollada del Cerrial nach La Matanza.
Wanderweg von der Degollada del Cerrial nach La Matanza.
Der sechste Streckenabschnitt führt dich zu dem kleinen Ort El Cercado. Von der Hochebene La Matanza zweigt rechts ein Weg talabwärts nach La Vizcaína hinab. Du hältst dich jedoch weiter geradeaus bergauf auf dem Hauptweg. Nachdem du den Talgrund überquert hast, geht es auf der linken Talseite wieder ein wenig steiler auf kleinen felsigen Wegen und vielen Serpentinen bergauf in Richtung des kleinen Ortes El Cercado. Den Wanderweg, der rechter Hand in Richtung Chipude abzweigt, lässt du liegen. Nach einer guten halben Stunde geht es dann ein wenig flacher auf der rechten Talseite bergauf.
Der kleine Gebirgsort El Cercado
Der kleine Gebirgsort El Cercado
Unterhalb des Ortes El Cercado du die Ebene. Von dort führt der Weg durch Terrassenfelder zu den ersten Häusern von El Cercado. Auf einem schmalen Steinweg geht es rechts an den Häusern vorbei bis du auf eine Straße in El Cercado triffst. Dort gehst du links herum in Richtung Hauptstraße. Du steigst die Treppen zur Hauptstraße hinauf und gehst dann links auf der Hauptstraße weiter bis zur Bar Maria.

El Cercado – Las Hayas

Ausblick auf die Fortalezza von El Cercado
Ausblick auf die Fortalezza von El Cercado
El Cercado ist einer der Orte, in denen du die Wanderung beginnen oder beenden kannst. Hier kannst du parken, es gibt Busanschlüsse und Bars. Für die große Rundtour beginnt in dem kleinen Gebirgsort der siebte und letzte Teil der Wanderung, die dich an den Ausgangsort Las Hayas zurückführen wird. Von El Cercado hast du auch einen wunderbaren Blick auf das Bergmassiv der Fortalezza. Bei der Bar Maria überquerst du die Straße und siehst dort auf der anderen Straßenseite den schmalen Wanderweg (rot weiß GR 131). Dieser führt dich talabwärts in einen kleinen Barranco hinunter. Eine kleine Strecke geht es bergab und dann wieder auf der anderen Barrancoseite bergauf.
Valle Gran Rey - Blick ins Tal
Valle Gran Rey - Blick ins Tal
Oben angekommen hast du nun von der „Endseite“ einen fantastischen Ausblick auf das gesamte Valle Gran Rey. Doch das ist noch nicht das Ende der Wanderung. Noch einmal querst du ein weiteres Barrancobett und steigst danach am Hang des Barranco del Agua wieder bergauf. Das ist dann für die Wanderung der letzte größere Anstieg, der dich auf einen Bergrücken hinaufführt. Nun geht es weiter auf dem GR 131, der dich geradeaus mit leichtem auf und ab in Richtung Las Hayas weiterführt. Unterhalb von Las Hayas geht es auf dem Wanderweg noch einmal um ein Tal herum. Dann steigt der Weg an und du erreichst deinen Ausgangspunkt, das Restaurant Casa Efigenia an der Hauptstraße von Las Hayas.

Und zum Schluss

Rast mit schöner Aussicht auf das Valle Gran Rey
Rast mit schöner Aussicht auf das Valle Gran Rey
Ich hoffe, dass dir die Beschreibung der großen Wanderrunde gefällt und du die Informationen für deine eigenen Wanderungen gut gebrauchen kannst. Viel Freude und Spaß auf deiner ganz persönlichen Valle Gran Rey Wandertour. Und wenn du Lust hast, freue ich mich, wenn du mir etwas über deine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen schreibst. Ich wünsche dir viel Freude auf allen deinen Wanderungen,
Dagmar von Siebeninseln

Vielen Dank fürs Lesen!

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Kommentare

Anna-Lena
Anna-Lena - 14.06.17, 11:35

Liebe Dagmar, danke für diesen umfangreichen und interessanten Bericht.
Auch ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ein Ausflug nach La Gomera etwas Individuelles war. Aber der Tourismus scheint sich – verglichen mit den anderen Inseln – ja noch in Grenzen zu halten.
Und wer deiner Route folgen sollte, wird sicher viel Ursprüngliches der Insel entdecken können.

Herzliche Grüße
Anna-Lena

Dagmar
Dagmar - 14.06.17, 11:44

Liebe Anna-Lena, ich danke dir fürs Vorbeischauen. Das ist wahr. Im Verhältnis zu anderen Inseln geht es auf La Gomera noch recht beschaulich zu. Und zwischen den einzelnen Orten kannst du wirklich “Natur pur” finden. Liebe Grüße, Dagmar

Kormoran Tom
Kormoran Tom - 14.06.17, 17:43

Ja Erinnerungen an die 80iger werden wach. In einem Haus mitten in einer Bananenplantage wohnte ich und ein anderes mal bei einer Kommune am Berg, die Zimmer waren nur mit indischen Tüchern abgeteilt. Danke fürs zeigen.

Dagmar
Dagmar - 14.06.17, 18:21

So gesehen – hat sich eine Menge im Valle verändert. Allein zwischen meinem Aufenthalt 1987 und 2015 lagen Welten :-).

Pit
Pit - 14.06.17, 17:53

Hallo Dagmar,
einmal mehr ein hochinteressanter Artikel!
Hab’s fein,
Pit

Dagmar
Dagmar - 14.06.17, 18:22

Danke Pit, ich hoffe, dass es jetzt auch mit den Benachrichtigungen klappt :-). Liebe Grüße, Dagmar

Lutz
Lutz - 14.06.17, 18:17

Dein Artikel weckt schöne Erinnerungen. Wir sind 1992 im VGR als Rucksacktoutristen hängen geblieben. Das waren unvergessliche Tage.
LG Lutz

Dagmar
Dagmar - 14.06.17, 18:23

Ich war damals nur ca. drei Wochen da (1987). Konntet ihr das Valle länger genießen? Liebe Grüße, Dagmar

Marcus
Marcus - 17.11.17, 15:32

Hallo Dagmar,
wir waren vom 29.10.2017 bis 10.11.2017 im Valle. Das Casa Maria hatte zu dem Zeitpunkt geschlossen. Das gibt es wohl nicht mehr.
Finde ich grundsätzlich interessant, dass außer mir noch jemand den Spleen mit allen sieben Inseln hat. War mittlerweile schon mehrfach auf allen sieben Inseln.
Zum Thema Beschaulichkeit würde ich unbedingt noch El Hierro erwähnen. Meine Vermutung wäre, wem La Gomera gefällt, der fühlt sich auch auf El Hierro wohl und auch dort gibt es sehr schöne Trails.

Dagmar
Dagmar - 17.11.17, 15:48

Hallo Marcus, danke für deinen Besuch hier. Ja, ich habe auch von Bekannten gehört, dass das Casa Maria jetzt geschlossen ist. Auf El Hierro bin ich auch sehr viel gewandert. Doch um die Artikel sauber aufzuschreiben und vorzubereiten bedarf es so einiger Zeit. Daher “poco a poco” :-). Irgendwann komme ich auch hoffentlich bald zu meinen aufbewahrten El Hierro Tracks. Liebe Grüße und viel Spaß beim Wandern auf den Inseln, Dagmar

Tina
Tina - 15.08.21, 00:35

Hallo Dagmar, meine 19 jährige Tochter und ich , beide relativ sportlich und bereits mehrfache Wandererfahrung ( auch auf Gomera) haben DIe Strecke von las Hayes über arure bis Valle gran rey gemacht. Wir haben die Route falsch eingeschätzt. Es war gerade auf der Hochebene glühend heiß. Wir hatten mehrere Liter Wasser, aber es half nichts, da es nirgends Schatten gab. Wir waren kurz vorm Kollaps ( das ist NICHT übertrieben) bis wir endlich auf der anderen Seite vom Berg beim Abstieg kleine Felsvorsprünge gefunden hatten, in denen wir unsere Köpfe versuchten zu beschatten.
Bei kühlem Wetter sicher eine tolle Tour. Uns ist nur wichtig anzumerken, das die Tour nicht im Hochsommer bei hohen Temperaturen unternommen werden sollte. Wir sind ehrlich froh das Valle am Ende unbeschadet erreicht zu haben. Zwischenzeitlich hatten wir definitiv andere Befürchtungen.
Liebe Grüße an alle Wanderfreunde

Dagmar
Dagmar - 15.08.21, 09:07

Hallo Tina, das ist tatsächlich eine ungute Situation, in die ihr euch da gebracht habt. Und gut, dass du deine Erfahrung hier teilst, so dass andere Wanderer gewarnt sind. Ich selber wandere zumeist nur von September bis Mai. Dazwischen geht es allenfalls in schattige Kiefernwälder oder Schluchten. Im Sommer und vielleicht noch bei Calima zu laufen, kann lebensgefährlich sein. Da ist tatsächlich jeder Einzelne gefragt, sich nicht nur über die eigene Kondition und Wasser sowie geeignete Wanderkleidung, sondern auch über die richtige Wanderzeit und das Wetter zu informieren. Ich beschreibe hier auf Siebeninseln kostenlos meine eigenen Touren, die als Anregung dienen können. Doch jeder Tag ist anders hinsichtlich Jahreszeit, Wetter, Wegveränderungen usw.. Gut, dass euer Abenteuer noch einen guten Abschluss gefunden hat. Liebe Grüße

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