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La Graciosa die achte Insel
Die kleine Kanareninsel La Graciosa ist seit Ende Juni 2018 nunmehr anerkanntermaßen die achte kanarische Insel. Denn am 26.06.2018 hat das kanarische Parlament auf Antrag der Partei „PP“ (Grupo Parlamentario Popular) La Graciosa offiziell als 8. Insel anerkannt. Insgesamt gibt es 13 kanarische Inseln. Davon sind acht Inseln bewohnt. Verwaltungen gab es bislang lediglich sieben. Denn La Graciosa mit seinen 30 Quadratkilometern war bislang verwaltungsmäßig der Gemeinde Teguise auf Lanzarote unterstellt. Doch nun wird die kleine und von ca. 700 Einwohnern bewohnte Insel eigenständig. Und damit ist sie offiziell die achte kanarische Insel.
Infolge dieses Beschlusses hat das kanarische Parlament festgelegt, dass alle notwendigen Änderungen für die “Umstellung” von sieben auf acht Inseln umgesetzt werden. Auswirkungen hat diese Veränderung für die Verwaltung der Inseln selber. Aber natürlich auch für die Wirtschaft und auf die Werbung für die Kanaren. Doch der Name meiner Wanderhomepage Sieben Inseln bleibt. Auch mit der verwaltungsmäßigen Veränderung durch die Anerkennung von La Graciosa hat sich an den Inseln selber nichts geändert. La Graciosa wird ein Thema sein. Doch es ist kaum wahrscheinlich, dass ich einmal Wandertouren auf der Insel beschreiben werde. Oder vielleicht doch?
La Graciosa und das Chinijo Archipel weitgehend unbekannt
Die kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean sind ein Begriff. Doch genau nachgehakt, fallen dem nach den Inseln Befragten zunächst die allseits bekannten kanarischen Inseln Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura ein. Bei ein wenig Nachdenken kommen dann doch La Gomera und La Palma dazu. Und dann folgt die durch seine Vulkanaktivität vor einigen Jahren wieder in die Schlagzeilen geratene Insel El Hierro. Dass es neben diesen sieben kanarischen Inseln allerdings noch einige kleine weitere Inseln gibt, ist gemeinhin nahezu unbekannt.
Diese auch zu den kanarischen Inseln zählenden Inseln werden als “Chinijo-Archipel” bezeichnet. Sie liegen nördlich, nur durch einen schmalen Meeresarm getrennt, unmittelbar neben der kanarischen Insel Lanzarote. Dies Archipel besteht aus den sechs Inseln. Das sind Alegranza, La Graciosa, Lobos, Montana Clara, Roque del Oeste und Roque del Este. Fünf der Inseln sind nicht besiedelt sind und geben als Naturpark vielen seltenen Seevögel Arten eine Heimat. Doch die sechste der kleinen Inseln mit dem Namen Graciosa, ist Heimat von ca. 700 Menschen.
La Graciosa – Kampf um Unabhängigkeit
La Graciosa kämpft bereits seit längerer Zeit darum, von Lanzarote unabhängig zu werden. Im Jahr 2013 wurden über 4.000 Unterschriften an das Cabildo de Lanzarote geschickt, um die Eigenständigkeit zu ermöglichen. Damals begann was nun erfolgreich umgesetzt wurde.
Auf dem zurzeit noch sehr beschaulichen Eiland gibt es lediglich zwei Orte. Der größere der beiden auf der Insel befindlichen Orte heißt Caleta del Sebo. Er liegt im Süden der Insel. Hier wohnen nahezu alle 700 Einwohner, die fast ausschließlich von der Fischerei vor den afrikanischen Gewässern und dem sehr moderaten Tourismus leben.
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Jetzt anmeldenDer Tourismus auf La Graciosa besteht in erster Linie aus Windsurfern, die Wind und Wellen vor dem Archipel für sich entdeckt haben. Daneben kommen Bewohner der anderen kanarischen Inseln. Diese haben dort ihre Ferienhäuser. Hinzu kommen Tagestouristen, die auf einen Abstecher von Lanzarote aus auf der kleinen Insel ankommen. Immerhin sind es dann doch ungefähr 500 Besucher, die während der Sommermonate täglich mit der Fähre aus Lanzarote auf der Insel anlanden.
La Graciosa – Hoffnungen auf Gelder und Touristen
In Caleta del Sebo liegt auch der einzige Hafen der Insel. Der zweite Ort der Insel heißt Casas de Petro Barba, liegt im Westen der Insel und besteht hauptsächlich aus Ferienhäusern. Insgesamt ist die Infrastruktur auf der Insel noch relativ rudimentär. Asphaltierte Straßen gibt es auf La Graciosa nicht. Für die Einwohner der Insel ist nur eine beschränkte Anzahl von Fahrzeugen zugelassen, die auf den Sandpisten auf La Graciosa mit ihren Geländewagen verkehren. Das Trinkwasser muss mit einer Pipeline unter der einen Kilometer breiten Meeresenge zwischen La Graciosa und Lanzarote oder mit dem Tankschiff auf die Insel transportiert werden. Denn auch Süßwasserquellen gibt es auf der Insel keine.
Graciosa hat mit 29,05 Quadratkilometern einen Flächenanteil von 0,39 Prozent an der Gesamtfläche aller Kanarischen Inseln. Sie ist somit die kleinste bewohnte Insel der Kanarischen Inseln. Was hat sie nun von ihrer neuen Unabhängigkeit? In erster Linie geht es um Autonomie für das Eiland und die damit verbundenen Haushaltsgelder, die sehr gut für den Ausbau der Infrastruktur eingesetzt werden könnten. Neben den finanziellen Vorteilen wird durch die Anerkennung als achte Kanareninsel, La Graciosa auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit zuteilwerden. Das wiederum soll die Vermarktungschancen im hart umkämpften Tourismusgeschäft der kleinen Insel erhöhen. Allein eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur – so ist die Hoffnung der Bewohner – würde verstärkt Touristen auf die noch fast unberührte Insel bringen.
La Graciosa bedeutet „die Anmutige“. Nun als anerkannte achte Kanareninsel verbunden mit den erhofften infrastrukturellen Auswirkungen, bleibt zu hoffen, dass sie sich weiterhin für die Anwohner und die Touristen ein wenig Anmut bewahren kann.