Eine Erlebniswanderung durch die Caldera
Die heutige Wanderung durch die Caldera ist wirklich eine kleine Rundwanderung mit Erlebniseinlagen. Über gut angelegte Wanderwege geht es auf dem S 16 (Sanatorio) und dem S 19 (Majúa) unterhalb des großen Teide durch die Caldera.
Wandern durch die Caldera unter dem Teide auf bequemen Wanderwegen
Karte
Caldera heißt wörtlich übersetzt Kessel. Und tatsächlich ist dieser große Kessel durch den Einsturz oder die Explosion eines Vulkankegels entstanden.
Blick auf die Caldera und die Cañadas
Geologen gehen davon aus, dass es lange vor dem Teide an dieser Stelle einen gewaltigen Urvulkan gegeben hat. Dieser soll über 5000 Meter hoch gewesen sein und vor 170000 Jahren eingestürzt sein. Durch seine Explosion sind die Caldera und mit ihr neue Vulkane entstanden. Und du wanderst mitten durch diesen gewaltigen Halbkreis mit 17 Kilometer Durchmesser.
Felsen mit Obsidian
Dunkler Edelstein Obsidian am Wegesrand
Auf dieser kleinen Rundwanderung in der Caldera gibt es einiges zu entdecken. Zunächst kannst du den Edelstein Obsidian aus nächster Nähe sehen. Obsidian ist ein glänzendes Gesteinsglas ohne Kristallstruktur. Es entsteht bei rascher Abkühlung an der Oberfläche der Lava. Seinen Namen hat der Stein von dem Römer Obsius erhalten, der in der Antike den allerersten Obsidian von Äthiopien nach Rom gebracht haben soll.
Der Edelstein Obsidian
Auch wenn Obsidian in vielen Farben auftreten kann, wirst du auf diesem Weg ausschließlich den schwarz gefärbten Obsidian sehen. Weltweit kann man den Obsidian an ca. 70 Orten finden. Und einer dieser Orte ist die Caldera am Teide.
Die ehemaligen Ruinenhäuser vor dem Teide - Abriss im Jahr 2021
Caldera – der Ort für ein Sanatorium für Atemwegserkrankungen
Doch nicht nur Edelsteine sind interessant anzuschauen. Diese Rundwanderung bietet noch mehr. Der Wanderweg S 16 heißt Sanatorio. Und tatsächlich kamst bis zum Jahr 2021 auf diesem Weg an einer kleinen Ansammlung von Häusern vorbei. In dieser kleinen Anlage, die sehr gut hinter Lavafelsen verborgen lag, sollte in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Sanatorium entstehen. Denn das milde Klima der kanarischen Inseln ist ideal für die Behandlung von Atemwegserkrankungen.
Die ehemaligen verlassene Häuser in der Caldera, die im Jahr 2021 abgerissen wurden
Und so kamen im letzten Jahrhundert Patienten auf der Suche nach dem heilenden Klima auch in die Caldera. Sie bauten sich selber die kleinen Häuser. Es sollten dort ca. 100 Menschen leben. Später folgte daraufhin der Beschluss, ein Sanatorium zu bauen. Es entstanden Unterkünfte für die Ärzte und die Belegschaft. Dann stoppte der Bau, so dass das Sanatorium nie benutzt wurde. Doch die Gebäude standen dort bis sie im Jahr 2021 abgerissen wurden.
Wanderweg am Fuß des Guajara
Caldera – Hollywood im Teide Nationalpark
Und nach Edelsteinen und dem Platz der alten Gemäuer geht es schließlich noch an markanten Felsen vorbei. Dort entstanden im Jahr 2009 die spektakulären Außenaufnahmen für den Film „Kampf der Titanen“. Da die beeindruckende Landschaft in der Caldera Möglichkeiten für fantastische Szenen bietet, wurden dort auch bereits zahlreiche Videos, Werbespots und andere Filme gedreht.
Neben der Neuverfilmung von „Kampf der Titanen“ mit Superstar Liam Neeson war die Caldera auch Schauplatz für viele Szenen zum Film „Der Planet der Affen“.
Der Track zum Rundweg S 16 und S 19
Allgemeine Informationen zur Caldera Rundwanderung
Startpunkt und Anfahrt
Kleiner Parkplatz an der TF 21 gegenüber der Seilbahnbodenstation/Teleférico (ca. Kilometer 39). Wer dort keinen Parkplatz findet, kann auf die Parkplätze der Seilbahn in nächster Nähe ausweichen.
Parkplatz an der TF-21
Anfahrt mit dem Pkw
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Jetzt mehr erfahren!Wenn du vom Inselsüden Teneriffa und auch aus Richtung Norden von der Inselautobahn TF-1 kommst, die Abfahrten Guía de Isora oder Chío nehmen. Dann auf der TF-38 Richtung Teide Nationalpark fahren. Oder du wählst eine der drei anderen Zufahrtsmöglichkeiten zum Teide Nationalpark. Je nachdem aus welcher Richtung du anreist.
Wanderkarte Teide Nationalpark
Anfahrt mit dem Bus
Zwei Mal am Tag fahren die Buslinien 342 (Costa Adeje – El Portillo) und 348 (Puerto de la Cruz – Parador Nacional) diese Strecke entlang und halten auf Wunsch am Ausgangspunkt. Nähere Informationen findest du auf der Titsa Homepage. Wanderschilder für den Sendero S 16
Zeit
Ich gebe ungern allgemeine Zeitangaben für Wandertouren, da die Zeiten doch sehr individuell sind. Die reine Wanderzeit könnte in etwas 3 Stunden betragen. Auf dem offiziellen Plan des Parque Nacional del Teide wird der S 16 mit 1,45 Stunden und der S 19 mit 1,5 Stunden angegeben. Und wenn du alles genau ansehen willst, kann es auch ein wenig länger dauern.
Höhenprofil Rundwanderung Wanderwege 16 (Sanatorio) und 19 (Majúa)
Höhenunterschied und Streckenlänge
Die Höhendifferenz beträgt ca. 290 Meter (mit Montaña Matua). Die Streckenlänge ungefähr 12 Kilometer.
Höhenprofil Wanderweg S 16 (Sanatorio)
Höhenprofil Wanderweg S 19 - Majúa
Anforderung
Eine einfache und für jedermann mit ein bisschen Kondition gut zu bewältigende Tour. Die Wege sind gut angelegt und daneben auch sehr gut ausgeschildert.
Einkehr
Im Parador Nacional gibt es ein Restaurant. Und auch wer dort übernachten möchte, findet alle Informationen auf der Homepage. Die beiden einzelnen Tracks: rechts der S 16 und links der S 19
Varianten
Diese Tour lässt sich mit verschiedenen anderen Wander- und Rundwanderungen in der Caldera gut kombinieren.
Da die Tour aus zwei Wanderwegen zusammengelegt ist, können die Wanderwege Nummer S 16 und S 19 selbstverständlich auch einzeln gegangen werden.
Und wer möchte, kann die ganze Rundtour natürlich auch am Parador Nacional starten und von dort links oder rechtsherum wandern.
Mir gefällt der Start am kleinen Parkplatz und der dann beschriebene Weg links herum, da ich so beim kleinen Abstieg zunächst alle „Sehenswürdigkeiten“ auf dem Sendero 16 mitnehmen kann. Der Rückweg Sendero 19 ist ein Aufstiegsweg. Doch von dort bietet sich noch eine die kleine Bergtour auf die Montaña Matúa an. Und dort oben ist am Spätnachmittag das Licht besonders schön.
Warnhinweis vor Bienen
Hinweis
Während der Blütezeit, im Frühjahr und Sommer, werden auf dieser Route zahlreiche Bienenstöcke aufgebaut. Diese sind mit großen Hinweistafeln gekennzeichnet. Solange du diesen nicht zu nahe kommst, stellen sie aber keinerlei Gefahr dar.
Besonders schön ist die Wanderung im Mai und Juni. Dann siehst du dort im Teide Gebiet überall die großen rot leuchtenden Tajinasten (endemische Pflanze auf den kanarischen Inseln).
Wegbeschreibung Sanatorio Majúa Runde (S16 und S 19)
Panorama Blick auf die Caldera mit dem Parador Nacional
Streckenabschnitt Parkplatz bis Montaña Majúa
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Melde dich jetzt für meinen Newsletter an und erhalte exklusiven Zugriff auf meine gesammelten GPS Tracks sowie alle Kurzinformationen zu meinen Artikeln.
Jetzt anmeldenDu startest am Parkplatz gegenüber der Seilbahnbodenstation/ Teleférico. Von dort führen einige kleine Wege hinab über kurzzeitig nicht ganz übersichtliches Gelände. Zwischen Büschen und Felsen wirst du jedoch schnell den breiten Hauptweg mit der Ausschilderung S 16 (Sanatorio) finden. Der endet unmittelbar an der TF-21. Dort kannst du jedoch nicht parken.
Vor und dann rechts neben befindet sich eine Erhebung aus weißen Gestein. Das ist die Montaña Majúa. Wege führen rechts vom Hauptweg dort hinauf. Du gehst jedoch geradeaus weiter, denn du kehrst nachher (wenn du magst) über die Höhe zurück.
Panorama Aufnahme Cañada Blanca mit dem Teide im Hintergrund
Streckenabschnitt Montaña Majúa – Sanatorium
Auf dem bequemen Wanderweg geht es gemächlich bergab. Wenn du dich umdrehst siehst du den mächtigen Teide und rechts davon die Montaña Blanca. Und es dauert gar nicht lange, dann siehst du bereits auf der linken Seite schwarzes Felsgestein, das ein wenig schimmert. Nun kannst du dir den oben beschriebenen Obsidian aus der Nähe anschauen.
die ehemaligen Ruinenhäuser unterhalb des Teide am Wanderweg 16
Und wenn du alles genau betrachtest hast und weiter wanderst, kommt bald auf der rechten Seite ein Abzweig zu den ehemaligen oben beschriebenen Häusern des einst geplanten Sanatoriums. Genauer genommen sind es zwei Abzweige. Beide führten zu Häusern. Doch auch ohne Ruinen bietet sich an dieser Stelle mit Blick auf den Teide eine erste kleine Rast an.
Wandern in weiten Serpentinen Richtung Parador
Streckenabschnitt Sanatorium bis Roques del Capricho
Du wanderst weiter bergab und siehst nun vor dir den mächtigen Guajara (der dritthöchste Berg der kanarischen Inseln). Nach gut einem Kilometer kommst du an eine gut ausgeschilderte Wanderkreuzung. Links herum geht es weiter auf den Guajara. Du gehst rechts herum auf dem breiten Weg, der unterhalb des Guajara an imposanten Felsformationen vorbei verläuft.
Zunächst kommst du an der Cañada de la Mareta vorbei und später an den Roques del Capricho. Du siehst den Felsen an, wie Wind und Wetter an ihnen gearbeitet haben. Vom Weg aus kannst du auch herrliche Aussichten nicht nur auf den Teide, sondern die gesamte vor dir liegende Caldera mit der Cañada Blanca und den Roques de García genießen.
Wanderweg unterhalb des Guajara
Streckenabschnitt Roques del Capricho – Parador Nacional
Die Roques de Capricho waren auch die Filmkulisse für den oben genannten Film „Kampf der Titanen“. In weiten Serpentinen zieht sich nun die Schotterpiste hinab zum Parador Nacional. Du kannst weiter herrliche Aussichten genießen. Besonders schön ist die Wanderung im Mai, wenn überall die Tajinasten rote Farbtupfer in die Landschaft zaubern.
Links zweigt noch einmal ein steiler Pfad in Richtung Guajara ab. Du hältst dich geradeaus. Kurz vor dem Parador zweigt der S 16 rechts ab. Du gehst auf einem schmalen Wanderweg in kurzer Zeit hoch zum Parador. Wer mag kann eine Rast einlegen oder auch den Rückweg mit dem Bus antreten. Wanderweg unterhalb der Cañadas
Streckenabschnitt Parador Nacional – Montaña Majúa
Du gehst am Parador vorbei Richtung Straße TF-21. Von der Zufahrtstraße zum Parador zweigt rechts der kleine Weg mit der Bezeichnung S 19 (Majúa) ab. Der kleine Weg führt dich entfernt und doch parallel zur TF-21 zurück zum Parkplatz.
Zwischen Ginsterbüschen und dem kanarischen Geißklee hindurch verläuft der Wanderweg langsam bergauf. Rechts neben dir ein Lavarücken, an dem dich der Weg aufwärts entlang führt. Der Weg folgt dem Verlauf dieses lang gezogenen Bergrückens. Es geht langsam bergauf bis du vor dir die Montaña Majúa liegen siehst.
Blick von der Montaña Matúa auf die Teleférico Teide
Montaña Majúa – Parkplatz
Der eigentliche Wanderweg S 19 führt dich links an der Montaña Majúa vorbei. Dem Fuß des Berges folgend geht es im weiten Bogen um ihn herum und zurück zum Parkplatz. Vom Weg S 19 zweigt allerdings rechts ein nicht zu übersehender breiter weißer Weg rechts ab. Gerade und steil führt er dich auf die Montaña Majúa. Dieser kleine Abstecher lohnt sich. Denn von dort oben kannst du zum Abschluss der Tour noch einmal einen fantastischen Rundumblick genießen.
Panorama Montaña Matúa
Die Sicht reicht über die gesamte Caldera. Bist du am frühen Morgen oder am späteren Nachmittag dort, ist das Licht für Fotoaufnahmen besonders gut. Auch kannst du von hier oben deinen Rundweg noch einmal nachvollziehen. Der Abstieg ist in mehrere Richtungen möglich und führt dich entweder auf den S 16 oder S 19 zurück. Von dort ist es nun nur noch ein kurzer Weg zurück zum Ausgangspunkt Parkplatz.
Aufstiegsweg auf den Guajara vom Sendero 16
Und zum Schluss:
Diese kleine Rundwanderung kann wirklich jeder machen. Und wem die ganze Runde immer noch zu viel ist, der geht nur den S 16 und nimmt beim Abstieg die „Sehenswürdigkeiten“ mit. Das meine ich natürlich nur bildlich, denn im Nationalpark stehen alle Pflanzen, Steine und natürlich auch die Edelsteine unter besonderem Schutz. Viel Spaß auf dieser kleinen feinen Caldera Runde wünscht dir
Dagmar von SiebenInseln